Rückblick: Exkursion Kaiserstuhl
- Nicole Watkins
- Jun 21
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Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Ornithologischen Verein Zollikon durften wir vom NVVK an dessen Bienenfresser-Exkursion in den Kaiserstuhl teilnehmen. Die Leitung übernahmen die Präsidentin Claudia Nett und vor Ort Maurice Villar, der das wunderschöne Gebiet um Ihringen ornithologisch erkundet hatte und uns zu den besten Beobachtungspunkten führte.
Das Weinbaugebiet liegt etwa zwei Fahrstunden von Küsnacht entfernt und ist vor allem für seine große Bienenfresser-Kolonie bekannt. Man findet dort aber auch andere seltene Vogelarten wie den Wiedehopf, den Wendehals oder das Schwarzkehlchen. Der Kaiserstuhl ist eine Art mediterrane Insel im Oberrheingraben – auch Smaragdeidechsen und Gottesanbeterinnen kommen hier vor.
Einige Teilnehmende reisten bereits am Vortag an. Die meisten trafen sich jedoch am Sonntagmorgen um 6:30 Uhr beim Gemeindehaus und fuhren in Fahrgemeinschaften im Konvoi nach Ihringen. Treffpunkt vor Ort war um 9:00 Uhr beim Friedhof. Leider war schlechtes Wetter angesagt – nach den 36 Grad vom Vortag war es deutlich kühler, und der Himmel bereits bedeckt.
Vom Friedhof aus ging es wenige Schritte bergwärts zur Beobachtungsstation. Von dort aus blickt man über die Rebberge auf eine steile Lösswand, in welche die Bienenfresser ihre Nisthöhlen graben. Sie ließen sich beim Jagen in der Luft oder sitzend auf den Drähten oberhalb der Wand gut beobachten. Lange galten die Bienenfresser im Kaiserstuhl als verschwunden – erst 1989 wurde erstmals wieder ein Paar gesichtet, inzwischen brüten dort über 600 Paare.
Im späteren Verlauf des Morgens teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Eine suchte einen neuen Beobachtungspunkt weiter oben auf, die andere ging zu einem kleinen privaten Rebhäuschen. Nach einer Weile wechselten die Gruppen ihre Beobachtungsorte, sodass alle beide Plätze kennenlernen konnten.
Am höher gelegenen Punkt konnten erneut zahlreiche Bienenfresser gesichtet werden. Zudem gelang es, einen Wendehals – ein Vertreter der Kleinspechte - beim Anflug mit Futter an einen Nistkasten zu fotografieren.
Beim Rebhäuschen war in rund 20 bis 30 Metern Entfernung ein weiterer Nistkasten in einer kleinen Hütte angebracht, in dem ein Wiedehopfpaar brütete. Die Jungvögel waren gut zu beobachten, wie sie ihre Köpfe aus dem Einflugloch streckten – in Erwartung von Futter. Ein Anflug der Altvögel blieb an diesem Morgen jedoch aus.
Die Wiedehopfpopulation am Kaiserstuhl wird gezielt durch das Anbringen von Nistkästen gefördert: In den 1990er-Jahren fast verschwunden, gibt es heute wieder über 100 Brutpaare.
Gegen 13:00 Uhr fuhren wir zum gemeinsamen Mittagessen nach Oberrotweil ins Café Zum Rayers, wo für den OVZ ein Tisch reserviert war. Die gemütliche Mittagspause bot viel Gelegenheit zum Austausch.
Nach 15:00 Uhr ging es weiter Richtung Burkheim, wo Maurice nach einer Bahnunterführung einen weiteren interessanten Beobachtungspunkt ausgemacht hatte. Leider verschlechterte sich das Wetter zunehmend – kaum waren wir im Gelände, sahen wir in der Ferne eine massive Regenwand, die rasch näher kam. Wir mussten den Ort fluchtartig verlassen, ohne dass wir uns bei Maurice für seine sorgfältige und kenntnisreiche Führung gebührend bedanken konnten.

Die meisten Teilnehmenden traten von hier aus direkt die Heimreise an, während einige wenige noch eine weitere Nacht blieben und am folgenden Tag nochmals die Gelegenheit nutzten, den Wiedehopf zu beobachten und zu fotografieren.
Bericht von Dieter Wieser & Fotos von Claudia Nett